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02/01/2023

Marktkommentar Januar 2023

Die Inflationsrate sinkt – zur Entwarnung gibt es keinen Grund

Die Preissteigerung im Euro-Raum verlief im Januar gedämpfter als befürchtet. Dürfen die Konsumenten nun hoffen, dass der Inflationsdruck sinkt? Die entscheidende Kennziffer lässt eher anderes erwarten.

Ökonomen warnen davor, den Rückgang der Gesamtinflation als Entwarnung fehl zu deuten. Zum einen ist die Inflation nach allen Maßstäben deutlich zu hoch. Zweitens unterliegen die Kernraten, somit die Inflation unter Ausschluss der Energiepreise, beziehungsweise der Nahrungsmittel, weiter steigender Tendenz.

Bloomberg Economics analysiert

„Der überraschende Anstieg der EU-harmonisierten Gesamt-Inflation in Spanien zu Beginn des Jahres deutet darauf hin, dass der Rückgang des Preiswachstums nicht so schnell sein wird wie erwartet. Die Wirtschaft verzeichnete im letzten Quartal 2022 einen leichten Anstieg des BIP und wir gehen davon aus, dass sie im ersten Quartal wieder wachsen wird, unterstützt durch die niedrigere Inflation. Das Risiko besteht darin, dass sich der Kostendruck als stärker erweist als von uns prognostiziert“.

Da gilt es, in den kommenden Monaten die Entwicklung unter der Prämisse unseres Vorgehens, weiter zu berücksichtigen, da der Energiepreisanstieg des Vorjahres sich nun durch alle möglichen Gütergruppen zieht und damit die Inflationsrate erst einmal hoch hält.

Deutschland, die größte Volkswirtschaft des Euroraums, könnte trotz des jüngsten Optimismus aufgrund eines milden Winters und gut gefüllter Erdgasspeicher, doch noch auf eine Rezession zusteuern. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte Ende letzten Jahres um 0,2% – das wurde so im Markt nicht erwartet.

Nachdem im Dezember 2022 die erhoffte Jahresendrallye ausgefallen ist, startete der Januar doch recht freundlich. Viele Marktteilnehmer preisen bereits den Peak-Inflation ein und stellen sich auf einen moderateren Zinsanhebungszyklus für 2023 seitens der amerikanischen Notenbank FED ein. In Europa wird vorerst von einer weiter strafferen Zinspolitik ausgegangen, da die Inflationsdaten wie beschrieben im historischen Vergleich immer noch sehr hoch sind.

Im Zuge der freundlichen Märkte konnten wir zwar durch Positionen etwas von der Erholung mitnehmen, aber die Drawdowns konnten im Januar nicht kompensiert werden, weshalb die Performance im vergangenen Monat bedauerlicher Weise einen Gesamtsaldo in Höhe von -1,2% aufweist.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass das Jahr 2023 ein freundlicheres Jahr als das Vorjahr wird. Dafür spricht, dass der Peak Inflation erreicht sein könnte. Dies würde uns es erlauben, unser Risk- und Moneymanagement auf mehre Handelsstrategien zu verteilen, als wir das im Jahr 2022 einzusetzen in der Lage waren, wodurch eine deutlich bessere Performance als 2022 erreicht werden sollte. Wir haben allen Grund optimistisch in das das Jahr 2023 zu blicken.

Research- und Development Department
WINBRIDGE Asset Management GmbH